Rosetta Stone im Test: Meine Erfahrungen mit der App

Meine Erfahrungen mit Rosetta Stone

Um das Angebot von Rosetta Stone zu testen, habe ich mir 3 Monate lang schwedisch gelernt.

Das Konzept, eine Sprache ohne nerviges Vokabel-Pauken zu erlernen, klingt natürlich erstmal sehr spannend. Auf den ersten Blick ist Rosetta Stone aber sehr ähnlich aufgebaut wie andere klassische Lern-Apps (z.B. Babbel).

Auch die Übungen sind grundsätzlich vergleichbar. Man muss z.B. Lücken-Texte ausfüllen, einem Wort das passende Bild zuordnen und Wörter laut nachsprechen.

ABER:

Rosetta Stone kommt ganz ohne Übersetzungen aus. Die Bedeutung der Wörter ergibt sich ausschließlich aus dem jeweiligen Kontext.

Das gilt sowohl für Vokabeln als auch für die Grammatik.

Die korrekte Satzstellung wird also nicht anhand von Regeln, sondern anhand von Beispielen erklärt. Das hat zur Folge, dass Du mit der Zeit ein intuitives Gefühl für die Sprache entwickelst.

Dies entspricht grundsätzlich demselben Prozess, mit dem Du auch Deine Muttersprache gelernt hast. Als Baby haben Dir Deine Eltern schließlich auch nicht die Grammatik-Regeln der Deutschen Sprache beigebracht…

Außerdem werden viele neue Wörter während der Übungen „unbemerkt“ eingeführt.

Ein Beispiel:

Zunächst habe ich gelernt, dass auf Schwedisch „Pojke“ Junge heißt und dass „Flicka“ Mädchen heißt.

In einer der nächsten Lektionen musste ich dann den Satz „En Pojke och en flicka“ einem Bild zuordnen.

Nur durch den Kontext habe ich quasi im Vorbeigehen gelernt, dass „och“ und heißt. Obwohl das Wort vorher zu keinem Zeitpunkt separat als Vokabel eingeführt wurde.

Ich weiß, das war jetzt ein unspektakuläres Beispiel. Mir ging es aber einfach darum, die Methode von Rosetta Stone zu veranschaulichen.

Das klingt in der Theorie super einleuchtend und einfach. In der Praxis muss man sich an diese Methode aber etwas gewöhnen.

Ich hatte während der Übungen manchmal schon das Gefühl, ins kalte Wasser geworfen zu werden. Das ist allerdings beabsichtigt. Und wenn man dran bleibt lassen sich die Aufgaben wirklich gut meistern.

Mir hat außerdem gefallen, dass ich von Anfang an, dazu gezwungen wurde, die Sprache zu sprechen. Hier kommt die sogenannte TruAccent^®-Technologie zum Einsatz, die tatsächlich sehr genau erkennt, wie gut ich ein Wort ausspreche.

Auch kleine Fehler in der Aussprache werden von der App wahrgenommen und mit einem entsprechenden Symbol gekennzeichnet.

Abgerundet wird das Lern-Erlebnis durch Hör-Verstehen und Audio-Lektionen, mit denen Du Dein Gehör für die Sprache trainierst.

Ich habe bisher ausschließlich mit der Smartphone-App gelernt, die mir vom Aufbau her sehr gut gefallen hat. Die App ist übersichtlich und die Übungen sind logisch und verständlich aufgebaut.

Ein kleines Manko: Die Übungen sind auf das Querformat ausgelegt. Ich hätte sie lieber im Hochformat – aber das ist Meckern auf hohem Niveau. 😉

Mein Fazit:

Bislang habe ich mit Rosetta Stone gute Erfahrungen gemacht. Mir persönlich gefällt der Ansatz sehr gut und bislang komme ich damit gut zurecht.

Ich könnte mir aber vorstellen, dass nicht jeder mit der Methode auf Anhieb zurechtkommt. Das hat meiner Meinung nach vor allem damit zu tun, dass sich das Lernen mit Rosetta Stone relativ stark von dem Lernen unterscheidet, das wir aus der Schule kennen.

Da es keine Vokabel-Listen gibt und die Grammatik letztendlich nur durch „Nachahmung“ gelehrt wird, fühlt sich das Lernen gerade zu Beginn etwas diffus und unkonkret an.

Wenn Du immer schon ein sehr guter Vokabellerner warst, solltest Du ggf. lieber zu einer Alternative greifen (z.B. Babbel oder Sprachenlernen24.de).

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