Die 5 besten Green Hosting Anbieter (grünes Webhosting)
Autor: Nicolas Perez-Diehl | Zuletzt aktualisiert: 10.06.2024 |
Das Internet ist einer der größten Stromfresser überhaupt. Jedes mal, wenn Du eine Website aufrufst, muss der Inhalt von einem Server heruntergeladen werden. Deshalb stelle ich Dir auf dieser Seite die 5 besten Green-Hosting-Anbieter vor, die ihre Server mit Ökostrom betreiben und auch sonst viel Wert auf Nachhaltigkeit legen.
Auch interessant: Günstiges Webhosting (Vergleich)
Anbieter | manitu | Greensta | BIOHOST | ALL INKL | Hoststar |
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Strombezug | Ökostrom aus erneuerbaren Energien |
Ökostrom aus erneuerbaren Energien |
Ökostrom: Wasserkraft |
Ökostrom: Wasserkraft |
Ökostrom: Wasserkraft |
Stromanbieter | Stadtwerke St. Wendel | Green Planet Energy★ | Polarstern Energie★ | Stadtwerke Dresden | Energiedienst AG |
Strom-Zertifikat | Ja | Ja | Nein | Nein | Ja |
Engagement |
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Technik & Service |
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Server-Standort | Deutschland | Deutschland | Deutschland | Deutschland | Deutschland |
eigene Rechenzentren | Ja | Ja | Ja | Ja | Nein |
Kundenbewertung | 4.90 von 5.00 (99 Bewertungen bei Hosttest.de) |
keine aussagekräftigen Bewertungen | keine aussagekräftigen Bewertungen | 4.90 von 5.00 (78 Bewertungen auf Hosttest.de) |
4.40 von 5.00 (24 Bewertungen auf Hosttest.de) |
Preise(1) | ab 1,00€ pro Monat Einrichtung: 0 Euro |
ab 2,48€ pro Monat Einrichtung: 0 Euro |
ab 4,99€ pro Monat Einrichtung: 0 Euro |
ab 4,95€ pro Monat Einrichtung: 0 Euro |
ab 3,95€ pro Monat Einrichtung: 0 Euro |
Website | Tarife ansehen* | Tarife ansehen | Tarife ansehen | Tarife ansehen* | Tarife ansehen |
Anbieter | manitu | Greensta | BIOHOST | ALL INKL | Hoststar |
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Strombezug | Ökostrom aus erneuerbaren Energien |
Ökostrom aus erneuerbaren Energien |
Ökostrom: Wasserkraft | Ökostrom: Wasserkraft | Ökostrom: Wasserkraft |
Stromanbieter | Stadtwerke St. Wendel | Green Planet Energy★ | Polarstern Energie★ | Stadtwerke Dresden | Energiedienst AG |
Strom-Zertifikat | Ja | Ja | Nein | Nein | Ja |
Engagement |
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Technik & Service |
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Server-Standort | Deutschland | Deutschland | Deutschland | Deutschland | Deutschland |
eigene Rechenzentren |
Ja | Ja | Ja | Ja | Nein |
Kunden- bewertung |
4.96 von 5.00 (653 Bewertungen auf diversen Portalen) |
keine aussagekräftigen Bewertungen |
4.90 von 5.00 – 23 Bewertungen auf Google |
4.90 von 5.00 – 83 Bewertungen auf Hosttest.de |
4.40 von 5.00 – 25 Bewertungen auf Hosttest.de |
Preise(1) | ab 1,00€ pro Monat Einrichtung: 0 Euro |
ab 2,48€ pro Monat Einrichtung: 0 Euro |
ab 4,99€ pro Monat Einrichtung: 0 Euro |
ab 4,95€ pro Monat Einrichtung: 0 Euro |
ab 3,95€ pro Monat Einrichtung: 0 Euro |
Website | Tarife ansehen* | Tarife ansehen | Tarife ansehen | Tarife ansehen* | Tarife ansehen |
★ Anbieter, die mit einem Stern markiert sind, werden von der Umweltschutzorganisation Robin Wood im aktuellen Ökostromreport empfohlen.
1Ein direkter Preisvergleich der einzelnen Anbieter ist kaum möglich, da die Tarife sehr unterschiedliche Features aufweisen. Aus diesem Grund nennen wir in der Tabelle jeweils nur den Preis des günstigsten Tarifs. Vor dem Kauf solltest Du im Detail prüfen, ob der ausgewählte Tarif Deinen Anforderungen und Wünschen entspricht.
Weiterer Inhalt
Ausführliche Erläuterungen zur Vergleichstabelle
Strom-Anbieter
Gerade in Sachen Ökostrom gibt es zwischen den einzelnen Stromanbietern große Unterschiede. Denn oft handelt es sich um gar keinen „echten“ Ökostrom.
Viele Anbieter kaufen nur sogenannte Herkunftsnachweise ein, die garantieren, dass – irgendwo auf der Welt – Menge X an Ökostrom produziert worden ist. Dieser grüne Strom wird in der Regel aber gar nicht real an den Kunden ausgeliefert.
Der tatsächlich gelieferte Strom stammt aus anderen (nicht-erneuerbaren) Energie-Quellen.
Prof. Dr. Uwe Leprich von der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes bezeichnet diese Praxis in einem SPIEGEL-Bericht als „Täuschung des Verbrauchers“.
Wichtig ist also, auf Anbieter zu setzen, die auch tatsächlich grünen Strom produzieren.
Aus diesem Grund ist beim Vergleich der Hosting-Provider ein offizielles Strom-Zertifikat hilfreich, das belegt, dass „echter“ Ökostrom verwendet wird.
Ist kein Zertifikat vorhanden, sollte es sich zumindest um einen unabhängigen Strom-Anbieter handeln, der in diversen Tests gut abgeschnitten hat und nachweisen kann, dass ausschließlich echter Ökostrom ausgeliefert wird.
Server-Standort Deutschland
Daten, die auf Servern in Deutschland gespeichert werden, unterliegen den deutschen Datenschutzbestimmungen – insbesondere für Online-Shops, die Rechnungs- und Zahlungsdaten verarbeiten, ist dies sehr wichtig.
Die strengen Datenschutzgesetze gelten grundsätzlich aber auch für Hosting-Anbieter, deren Server im EU-Ausland stehen – Voraussetzung ist ein Firmensitz in Deutschland (diese Konstellation trifft z.B. auf den Anbieter DomainFactory zu).
Es ist grundsätzlich also kein Weltuntergang, wenn die Server nicht in Deutschland stehen.
Ähnlich wie „Made in Germany“ hat sich der Slogan „Serverstandort Deutschland“ bzw. „gehostet in Deutschland“ für viele Menschen jedoch auch zu einer Art Gütesiegel entwickelt.
Von Webseiten und/oder Online-Shops kann dies natürlich auch zu Marketingzwecken genutzt werden.
Ein eigenes Rechenzentrum
Der laufende Betrieb eines hochmodernen Rechenzentrums ist recht kostspielig – hier fallen Kosten für Hardware, Software, Sicherheit und Personal an.
Nur wenige Hosting-Provider verfügen daher tatsächlich über eigene Rechenzentren.
Die meisten Anbieter setzen auf angemietete Serverkapazitäten innerhalb eines größeren Rechenzentrums (sogenannte „Colocations“).
Das Problem:
Bei angemieteten Kapazitäten besteht ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis, bei dem einige wichtige Aspekte in die Hände eines Drittanbieters gelegt werden.
Nur bei einem eigenen Rechenzentrum kann die Sicherheit der Daten und vor allem auch der umweltfreundliche Betrieb dauerhaft kontrolliert bzw. sichergestellt werden.
Technik & Service
Neben der Verwendung von Ökostrom und einer nachhaltigen Ausrichtung, sollte das Hosting-Angebot auch modernen Technik- und Service-Standards entsprechen.
Dazu gehört zum Beispiel unbegrenzter Traffic bzw. ein unbegrenztes Transfervolumen. Der Preis orientiert sich hierbei also nicht an der monatlichen Besucherzahl, was eine angenehme Preisstabilität nach sich zieht.
Weiterhin sollten SSD-Festplatten zum Einsatz kommen, die im Gegensatz zu HDD-Festplatten eine noch bessere / schnellere Performance aufweisen.
Eine Frage des Komforts ist die tägliche Sicherung der Server- bzw. Website-Daten und die anschließende Speicherung für einige Tage. Versehentlich gelöschte Daten können somit problemlos wiederhergestellt werden.
Engagement
Was macht einen echten „grünen Hosting-Anbieter“ aus? Reicht es, zertifizierten Ökostrom zu beziehen und effiziente Hardware zu verwenden? Unserer Meinung nach reicht das nicht. Vielmehr muss Nachhaltigkeit im gesamten Unternehmen gelebt werden.
Wer begrenzte Ressourcen schonen und den Klimawandel bekämpfen möchte, geht noch einen Schritt weiter und implementiert eine vollumfängliche Öko-Strategie im gesamten Unternehmen.
Wer beim Bezug von Ökostrom aufhört, hat schon verloren.
Zu einer ganzheitlich nachhaltigen Strategie gehören zum Beispiel elektrische Dienstwagen, das Recycling ausgedienter Hardware, die klimaneutrale Server-Kühlung mit Außenluft, ein Konto bei einer ethisch-ökologischen Bank und vor allem auch die Unterstützung sozialer / kultureller Projekte.
Worauf sollte ich bei der Wahl des Hosting-Providers achten?
In der obigen Vergleichstabelle liegt der Fokus ganz klar auf dem nachhaltigen Engagement der Anbieter.
Damit Du Dich aber auch aus technischer Sicht für den richtigen Provider entscheidest, möchten wir Dir noch einige wichtige Tipps und Entscheidungshilfen mit an die Hand geben.
Denn gerade für Einsteiger besteht die Gefahr, sich für ein Angebot zu entscheiden, das zwar toll klingt, für das eigene Projekt aber ungeeignet ist.
Anzahl der Inklusiv-Domains
Bei vielen Anbietern ist nur eine Domain inklusive. Sobald Du eine zweite Domain benötigst, musst Du sie gesondert bestellen.
Überlege also gut, ob Du wirklich nur eine Domain benötigst oder ob sich in Zukunft vielleicht eine Gelegenheit für die Registrierung einer zweiten Domain ergibt.
Je nach Anbieter ist es ggf. günstiger, sich von vornherein für ein Paket mit mehreren Inklusiv-Domains zu entscheiden, als die Domains später einzeln nachbestellen zu müssen.
Verfügbare Domain-Endungen
Außerdem solltest Du prüfen, welche Domain-Endungen Dir zur Verfügung stehen.
Viele Anbieter beschränken sich insbesondere bei den Inklusiv-Domains auf sehr gängige Endungen wie .de, .com, .net und .org.
Dieser Punkt mag auf den ersten Blick zweitrangig erscheinen. Durch die schiere Masse an Webseiten ist die Auswahl bei den gängigen Endungen jedoch stark eingeschränkt.
Solltest Du auf einen bestimmten Domain-Namen bestehen, musst Du ggf. auf eine neuere Endung zurückgreifen, für die noch nicht so viele Seiten registriert wurden (z.B. .co, .digital, .site).
Traffic-Flatrate
Aus meiner Sicht ist eine Traffic-Flatrate bzw. ein unbegrenztes Transfervolumen Pflicht.
Denn gerade als Einsteiger ist es zu Beginn oft schwer, den zu erwarteten Traffic (Seitenaufrufe pro Monat) einer Website abschätzen zu können.
Außerdem können sich Webseiten sehr schnell weiterentwickeln, wodurch auch der Traffic in kurzer Zeit stark ansteigen kann.
Die Kosten für das Hosting sollten meiner Meinung nach also nicht an bestimmte Traffic-Zahlen gebunden sein.
SSL-Verschlüsselung
Die SSL-Verschlüsselung (Verbindung über https) einer Website ist heute einfach ein absolutes Muss. In erster Linie dient sie der Sicherheit Deiner Besucher.
Außerdem werden nicht verschlüsselte Webseiten von vielen Browsern mittlerweile als „Nicht Sicher“ markiert – auf die Nutzer kann das abschreckend wirken.
Bei vielen Anbietern ist eine Verschlüsselung automatisch integriert – es gibt jedoch auch Provider, die sich die Verschlüsselung etwas kosten lassen.
1-Klick-Installationen
Der Betrieb einer eigenen Website ist längst nicht mehr nur Technik-Nerds vorenthalten.
Um das Aufsetzen einer Website zu vereinfachen, bieten viele Anbieter 1-Klick-Installationen von beliebten Content-Management-Systemen wie etwa WordPress an.
Zwar benötigst Du für die reguläre Installation solcher Anwendungen nicht unbedingt Programmierkenntnisse – ein gewisses technisches Grundverständnis ist aber dennoch zwingend notwendig.
Wenn Du dies nicht hast, solltest Du vorher genau prüfen, welche Schnell-Installationen angeboten werden.
Das Internet als Stromfresser (weitere interessante Infos)
Das Internet verbraucht Unmengen von Strom und damit Energie.
Um ein Gefühl für die Dimensionen zu bekommen, möchte ich den Energie-Experten Niklas Schinerl von Greenpeace zitieren:
„Wäre das Internet ein Land, so hätte es weltweit den sechstgrößten Stromverbrauch.“[1]
Um eine Website aufrufen zu können, muss sie auf einem Speichermedium (Server) dauerhaft gespeichert werden.
Um Ausfällen vorzubeugen und einen reibungslosen Betrieb zu garantieren, sind ganze Webseiten in der Regel sogar in mehrfacher Ausführung auf verschiedenen Servern gespeichert.
Der Server-Betrieb selbst, aber auch und vor allem die Kühlung der Serverräume verbraucht viel Strom.
Da Webseiten, Videos, Bilder und alle sonstigen Inhalte rund um die Uhr abrufbar sind, laufen auch die Server 24 Stunden am Tag.
Allein in Deutschland benötigt die gesamte Netzinfrastruktur rund 55 Milliarden Kilowattstunden (kWh) pro Jahr.[2]
Doppelter Stromverbrauch durch Suchmaschinen
Bevor eine Website aufgerufen werden kann, muss sie erst einmal gefunden werden.
Dazu kommen Internet-Suchmaschinen wie z.B. Google zum Einsatz, die für jede Suchanfrage auch noch einmal Energie aufwenden müssen.
Wenn Du schon weißt, welche Website Du besuchen möchtest, kannst Du die Adresse (URL) direkt in die Browser-Zeile eingeben – so sparst Du Dir eine Server-Abfrage.
Um das Internet zu durchsuchen kannst Du alternativ auch auf nachhaltige Suchmaschinen umsteigen, die mit den Einnahmen soziale Projekte und/oder den aktiven Klimaschutz unterstützen.
Mehr Nutzer, mehr Daten, mehr Energie
Zur Zeit wird das Internet von „nur“ knapp 4 Milliarden Menschen aktiv genutzt.[3]
Durch steigenden Wohlstand und den Ausbau der Infrastruktur wächst diese Zahl jeden Tag weiter, wodurch sich die Zugriffszahlen und damit auch der Energieverbrauch in Zukunft noch weiter erhöhen werden.
Diese Entwicklung zieht unter anderem auch einen regelrechten Boom von Rechenzentren nach sich, wie dieses Video zeigt.
Es ist deshalb wichtiger denn je, auf Hosting-Provider zu setzen, die ihre Server mit Ökostrom betreiben und auch sonst alles daransetzen, so wenig Strom wie möglich zu verbrauchen.
Wichtig ist dabei vor allem, dass große Webseiten, Online-Shops und Nachrichten-Portale, deren Seiten jeden Tag millionenfach aufgerufen werden, zu grünen Hostern wechseln.
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Weiterführende Links:
- Günstiges Webhosting (5 Anbieter im Vergleich)
- ALL-INKL im Test: Meine ehrlichen Erfahrungen nach 4,5 Jahren
- Ecosia: Was steckt hinter dem Google-Konkurrenten?
- 4 nachhaltige Suchmaschinen im Vergleich
- Ein ehrlicher & transparenter Webhosting-Vergleich
- WordPress Hosting: Die besten Anbieter im Vergleich
—
Quellen:
- [1] https://www.greenpeace.de/themen/endlager-umwelt/schnellspur-mit-grunstreifen
- [2] https://www.check24.de/strom/ratgeber/stromverbrauch-internet/
- [3] https://de.statista.com/themen/42/internet/